Der Gedanke an Trennung ist schnell da, wenn man glaubt, dass die Liebe erloschen ist oder wenn man seinen Partner nicht mehr zu begehren glaubt. Distanz, Enttäuschung, Vertrauensverlust, Zurückweisungen, Missverständnisse, Lügen, Streit – sind es die Ursachen oder die Folgen von Lieblosigkeit in der Partnerschaft? Psychosomatische und somatopsychische Symptome wie Erschöpfung, Stress und Schlaflosigkeit sind Begleiterscheinungen von Unglück in der Partnerschaft. Eine Trennung erscheint uns oft als die einzig mögliche Veränderung. Der einstmals geliebten Partner wird zur Last, das Abwerfen der Last scheint die einzig mögliche Erleichterung und der einzige Weg der Selbstrettung.
Denn die Beziehungssituation wirkt sich auch auf andere Lebensbereiche aus. Gemeinsame Alltagsgestaltung, Aufgabenverteilung in der Familie – in Krisensituationen läuft auch das ganz schnell nicht mehr rund. Kommen dann noch Belastungen am Arbeitsplatz dazu entwickelt sich aus der Beziehungskrise schnell ein Überforderungssyndrom, bei dem ein Burnout nicht weit ist.
Eine Trennung bedeutet zwar eine Veränderung, ist aber nicht immer die Lösung des Problems. Denn ungelöste Konflikte tendieren dazu, sich in einer neuen Beziehung wiederholen. Aber Probleme, die innerhalb einer Beziehung erfolgreich aufgearbeitet werden, können den Partnern eine gemeinsame Perspektive für die Zukunft vermitteln und der Partnerschaft so wieder einen neuen Sinn geben.
Manchmal ist eine Trennung aber auch die einzige Chance, sich selbst von den erlittenen Verletzungen in der Partnerschaft zu heilen. Zum Beispiel bei massivem Vertrauensverlust. Wer über Jahre in der Partnerschaft Unzuverlässigkeit, Untreue oder Unehrlichkeit erduldet hat, dem wird ein Weiterführen der Beziehung ohne Gesichtsverlust kaum möglich sein. Alternativ ist hier nur eine echte, glaubwürdige Aufarbeitung möglich, am besten mit professioneller Unterstützung.
Bleiben oder gehen – bevor man diese Entscheidung trifft, lohnt es sich, ein paar persönliche Fragen zu reflektieren, ehrlich in sich hin einzufühlen und auch den eigenen Anteil an der Situation zu betrachten. Es macht Sinn, die verletzten Gefühle professionell zu überprüfen, bevor Du die Entscheidung zur endgültigen Trennung triffst, auch wenn Du Dich schon für einen neuen Partner entschieden hast. Denn Du nimmst Dein Problem vielleicht mit in die neue Beziehung.
Probleme nicht lösen ist oft teuer. Jahrelanges Bagatellisieren von unausgesprochenen Bedürfnissen und Problemen bezahlst Du mit selbstverschuldetem Leid. Bedenke die Auswirkungen auf Dein Leben, Deine Arbeit und Gesundheit.
Entscheide Dich für Deine Work Love Balance !
